Schon lange auf unserem Wunschzettel - endlich hat es geklappt: im Kajak mitten durch Berlin, das uns noch fehlende Stück der Spree durchs Regierungsviertel. So viele Gewässer Berlin zum Paddeln auch bietet – eine Strecke bleibt den Paddler:innen und anderen handgetriebenen Booten üblicherweise verwehrt: der Spreebogen durch das Regierungsviertel: Bundeskanzleramt, Reichstag, Hauptbahnhof, Bundeskindergarten, Museumsinsel usw.
Der Landes-Kanu-Verband Berlin und der Landesruderverband haben es wieder möglich gemacht: Am Samstag, 14. Mai von 9 bis 14 Uhr war die innerstädtische Spree zwischen Lessing- und Oberbaumbrücke für die Schifffahrt gesperrt und einzig den Paddel- und Ruderbooten vorbehalten. DLRG und Polizei achteten auf Einhaltung der Regeln und schickten Motorboote an den Grenzen retour. Ordner:innen der Wassersportverbände gaben Ansagen vor Schleusen und an anderen Engpässen. An den beiden Anfangs-/Endpunkten der Spreestrecke wurden Stempel fürs Fahrtenbuch ausgeteilt.
Beliebig viele Startmöglichkeiten entlang der Spree und des Landwehrkanals ließen keinen Stress beim Einsteigen aufkommen, auch die Fahrtrichtung ist nicht vorgegeben. Entsprechend befördern die Schleusen von Spree und Landwehrkanal unermüdlich Paddel- und Ruderboote auf- und -abwärts.
Mit einem Rundkurs von ca. 25 km Länge durch Spree und Landwehrkanal gewinnt man vielfältige und differenzierte Eindrücke: vom Regierungsviertel nach Kreuzberg, vom Kanzleramt zu Zelt- und Planen-Konstruktionen Wohnungsloser am Spreeufer, vom Bode-Museum zur Eastside-Gallery, die jetzt teils verdeckt ist durch gerade entstehendes „Betongold“, von Edel-Restaurants über Beach-Bars am Ufer zu schwimmenden Müllansammlungen in der Nähe von Imbissbuden.
Wir hatten das Glück, mit Ortskundigen zu paddeln. Auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz im Westen von Berlin, weil aus Bremen kommend, bot sich der KC Zugvogel als DKV-Kanustation an. Wir sind dort mit offenen Armen empfangen und ganz selbstverständlich in die Vereins-Logistik der Stadtdurchfahrt mit aufgenommen worden. Boote laden, gemeinsame Fahrt zur Einsatzstelle (ein echter Geheimtipp), Pausenplatz – alles war perfekt geplant. Wer auch immer gerade in unserer Nähe paddelte, hatte für uns Informationen parat: historische und regionale Details, Entwicklung von Wohngebieten, Parkanlagen, Insidertipps für Lokale am Wasser und vieles mehr. Hinterher wurden beim abendlichen Zusammensein im Verein mit Grillen und Salaten mit Vereinsmitgliedern und zahlreichen Gästen Eindrücke und Erfahrungen ausgetauscht
Wir sagen vielen herzlichen Dank für eine spannende Berlin-Durchquerung und für die Gastfreundschaft!